Anmeldeverfahren statt Windhundrennen bei der Vergabe der Impftermine

SPD Kreisvorsitzende
v.l. Jörn Puhle, Sophia Schiebe

Bei der Vergabe der Impftermine im Zuge der Covid-19 Pandemie zeigt sich erneut, dass die Landesregierung den falschen Kurs gesetzt hat. Hierzu erklären der gesundheitspolitische Sprecher des Kreisvorstandes, Michael Tietz, sowie die Kreisvorsitzenden der Lübecker SPD, Sophia Schiebe und Jörn Puhle:

 

„Ich habe es aufgegeben, mich impfen zu lassen. Stundenlang habe ich versucht telefonisch einen Impftermin zu bekommen, leider ohne Erfolg“, so eine 97-jährige, die sich bei der SPD gemeldet hat. Es gibt auch Senioren die sich im Rathaus melden oder einfach zum Impfzentrum fahren und hoffen dort einen Impftermin zu ergattern. Was natürlich nicht möglich ist.

„In die Apotheke meiner Frau kommen täglich Menschen, die frustriert berichten, dass die Hotline einfach nicht erreichbar sei oder denken, dass die Stadt sie zu einem Impftermin einladen werde“, wie Michael Tietz zu berichten weiß.

Dass, angesichts dieser chaotischen Zustände der zuständige Gesundheitsminister und Landtagsabgeordnete von CDU und FDP keinen Anpassungsbedarf sehen, ist nicht hinnehmbar. Auch die Aussage, dass das System funktioniere, da nach 24 Minuten alle Termine landesweit vergeben waren, zeugt von einer verzerrten Wahrnehmung.

„Dass bei so einer Herkulesaufgabe nicht alles glatt laufen kann, ist uns klar. Es ist aber auch in diesem Fall eine Frage der Kommunikation im Umgang mit der Bevölkerung. Wir fordern ein Blick über die Landesgrenzen hinaus und ein Umsteuern bei der Vergabe der  Impftermine. Das Windhunderennen muss beendet werden“, so Sophia Schiebe und Jörn Puhle.

Schauen wir beispielsweise nach Berlin. Hier müssen sich die Senioren um nichts kümmern, alle impfberechtigten Einwohner:innen von Berlin werden persönlich von der Senatsverwaltung für Gesundheit per Brief zur Impfung eingeladen.

Dieses Model sollte Schleswig-Holstein übernehmen. Hierfür setzt sich bereits die SPD-Landtagsfraktion in Kiel ein.

Nicht nur für die über 80-jährigen ist der Impfstoff eine große Hoffnung den Virus zu bekämpfen und zu einem normalen Leben zurück zu kehren.

Dies setzt aber voraus, dass die Menschen dem Impfstoff und der Politik vertrauen. Dieses Vertrauen wird erschüttert, wenn die Leute lesen, dass Herr Spahn zu wenig Impfstoff bestellt hat und die Menschen den Eindruck haben, es gibt keine Impftermine für sie.

„Auch von der Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Frau Prof. Dr. Claudia Schmidtke, hören wir zu diesem Thema nichts. Sie sollte sich umgehend für diese Umstellung einsetzen, anstatt sich medienwirksam im UKSH beim Impfen ablichten zu lassen“, fordern Sophia Schiebe, Michael Tietz und Jörn Puhle abschließend.